27. Jul 2013

Schlamm, Gewitter und Hochnebel

Alpen, Berge, Berner Oberland, Säugetiere, Steinböcke, Tiere

 


Fotografie unter wunderbarem Himmel

 


Schlamm bis über Kniehöhe

Ich war gerade wieder in den Alpen. Dabei hat mich Moritz Kaufmann begleitet. Ich habe für unsere Tour eine Bergkette ausgewählt, die ich selbst noch nie betreten hatte, die aber für ihre extrem steilen Hänge bekannt ist. Ein Schweizer Freund hatte mich bereits im Vorfeld gewarnt, dass es nicht ganz einfach sei , dort an Bilder zu kommen. Ich hatte jedoch die Vorstellung von Steinböcken in den extrem schroffen Steilhängen und so bot sich diese Location an. Sie liegt an der Grenze dreier Kantone der Schweiz und führte uns auf eine Höhe von fast 2500 m . Wir traten unsere Reise hoch motiviert an und erfreuten uns an einem Massenlager, das scheinbar ähnlich alt wie der Berg selbst war. Na gut, vielleicht nicht ganz so alt. Allerdings wurde bereits im 18. Jahrhundert mit der Erschließung dieses Gebietes begonnen. Wir hatten viel Pech mit dem Wetter, was uns eigentlich nicht störte, denn es brachte uns andere Fotomöglichkeiten und Lichtstimmungen. Also war es für uns eher Glück. Wir waren für fünf Tage ausgerüstet und hatten die gesamte Ausrüstung mit in die Berge getragen. Während dieser fünfTage hatten wir sechs Gewitter, was wirklich außergewöhnlich viel war. Der Tagesverlauf war jedoch immer derselbe: morgens wolkenlos, mittags zogen Wolken auf, abends Hochnebel und Gewitter und nachts sternenklar.
Wir hatten wirklich viel Spaß und haben viel erlebt. Gewitter, Hagel, Stürme, Hochnebel, Regenbogen, alles war dabei und das während einer so kurzen Zeit. Bereits am ersten Abend mussten wir Zuflucht vor einem Gewitter in einem alten Bergschacht suchen. Diesen konnten wir erst gegen Mitternacht verlassen, sodass wir danach, mit Stirnlampen bewaffnet, über den Bergpass zurück in unser Lager kehren wollten. Doch es klarte etwas auf und somit begannen wir im Anschluss noch der Nachtfotografie zu frönen, anstatt uns in den Schlafsack zu legen. Denselben Bergschacht mussten wir auch am vierten Tag unserer Reise als Rückzugsort aufsuchen. Während eines anderen Gewitters haben wir in der Station eines Skilifts Zuflucht gesucht. Scheinbar schlug der Blitz in die Liftanlage ein, denn wir sahen auf einmal Funken und Blitze durch die Anlage zucken, was faszinierend und beängstigend zugleich wirkte. Mit der Zeit wurde aus unserer Tour eher eine Schlammschlacht. Unser Equipment nahm eine braune Tarnfarbe an und unsere Sachen waren nicht mehr trocken zu bekommen. Sogar die Nächte im Schlafsack fühlten sich klamm an. Der lehmhaltige Schlamm stellte sich zu unserem Bedauern immer mehr zu einem Problem heraus, denn die Schuhprofile waren gestrichen voll davon und so wurde die Rutschpartie von Tag zu Tag schlimmer . Zum Glück ist uns nichts Ernstes passiert. Na gut, Moritz hat sich bei einem Sturz das Knie geprellt. Aber in den Steilhängen hätte durchaus mehr passieren können.
Die Tierwelt war äußerst faszinierend. So konnten wir Alpenbraunellen, Schneefinke, Steinböcke und Gämse beobachten. Auch ein paar Alpenschneehühner und Alpendohlen zeigten sich. Besonders fasziniert war ich von der Größe der Steinwildherden. Ich zählte eine Gamsherde mit 64 Tieren. Leider misslang der Abstieg, den ich an zwei Stellen zunächst ohne Fotoequipment versuchte. Er war jedoch so steil und gefährlich, dass ich ihn beide Male abbrach. Auch die Steinböcke waren teilweise in Herden von über 20 Tieren unterwegs.
Wir hatten wirklich sehr viel Spaß, tolle Erlebnisse und haben dabei viele Abenteuer erlebt. Ach ja –das ein oder andere Foto haben wir auch gemacht.

 


Ein Wunderbarer Bock, man beachte die starken Brustmuskeln

 


Ein alter Bock im Steilhang

 


Bevor er weiter ins Tal zieht, streckt er mir nochmal die Zunge raus

 


Die Models stellen sich nicht ganz optimal vor der atemberaubenden Kulisse auf

 


Die Sonne geht auf

 


Wolkenstimmungen und Hochnebel wechseln sich ab

 


Die Drei vor der Wolkenkulisse

 


Auch die Steinböcke würden gerne im Sommer auf den Skilift zurückgreifen, um sich die Lauferei zu ersparen

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